Frantschach-St.Gertraud gründet eine Energiegemeinschaft

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Seit heuer ist es in Österreich möglich, sogenannte Energiegemeinschaften zu gründen. Das Prinzip ist einfach: Betreiben beispielsweise in einer Siedlung zwei Häuser eine Photovoltaikanlage, können die Besitzer den produzierten Strom in derselben Netzebene zum marktüblichen Arbeitspreis an die anderen Haushalte der Siedlung verkaufen.

Der Vorteil für die Kunden: Sie sparen sich etwa die Hälfte der Netzgebühren, die wiederum rund einen Drittel des Strompreises ausmachen. Ziel des Gesetzes ist es, die Stromversorgung durch die Bildung möglichst vieler Energiegemeinschaften zu dezentralisieren. Man benötigt weniger Hochspannungsleitungen und das Stromnetz wird entlastet.
Frantschach-St. Gertraud wird die erste Gemeinde Kärntens sein, die eine solche Energiegemeinschaft gründet und wird diese gemeinsam mit dem Schulgemeindeverband Wolfsberg gegründet.
Aktuell betreibt die Marktgemeinde eine Photovoltaik-Anlage am Vereinshaus in Kamp. Bis zum Herbst will man sämtliche öffentlichen Gebäude, darunter den Gemeindekindergarten, das Schulhaus, das Gemeindeamt und das sich im Bau befindliche Veranstaltungszentrum mit PV-Anlagen ausstatten. Seitens des Schulgemeindeverbandes wird auf dem Dach der Mittelschule St. Gertraud eine PV-Anlage installiert. Alle Projektbeteiligten können sich gegenseitig mit Strom versorgen, somit bleibt die gewonnene elektrische Energie im Ort.
Die Bildung der Energiegemeinschaft wird von der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Energieparadies-Lavanttal mit bis zu 20.000 Euro gefördert. Der Bau der Anlagen geschieht über den Investor „Kommunalvertrieb Pirker“ mit Sitz in Fohnsdorf, der sich auf PV-Anlagen für Gemeinden spezialisiert hat.
Ziel ist es, zumindest einen Teil der Anlagen noch im heurigen Jahr in Betrieb zu nehmen. Der Vollausbau soll bis zur Jahresmitte 2023 erfolgen.